Audioformate in Internet

MP3, FLAC und Co.: Welche Audioformate es gibt und was sie Dir bringen

In Zeiten von Schallplatten mussten sich die Menschen noch keine großen Gedanken um Audioformate oder Ähnliches machen. Doch spätestens durch das Internet ist die Frage nach einer möglichst effizienten und einfachen Möglichkeit aufgekommen, wie man Musik teilen und verbreiten kann.

Vielleicht hast Du Dich auch schon einmal gefragt, welche unterschiedlichen Audiodateien es gibt und wofür diese gut sind. Denn nicht jedes Dateiformat ist für die gleichen Anwendungsgebiete geeignet.

Was jetzt folgt, ist ein kleiner Überblick über die wichtigsten Audioformate.

Audioformate im Internet

Audioformate in der Vorüberlegung

Fakt ist: Es gibt nicht „das eine“ Audioformat, welches für alle Bedürfnisse optimal geeignet ist. Es kommt, wie so oft im Leben, auf den vorgesehenen Einsatz an. Ein Produzent hat beispielsweise andere Anforderungen an ein Audioformat als ein Nutzer, der sich einfach nur gerne Musik auf seinem mobilen Gerät anhören möchte. Deswegen solltest Du Dir vorher Gedanken machen, wofür Du die Audiodateien eigentlich benötigst. Dann fällt Dir die Auswahl am Ende leichter. Grundsätzlich musst Du Dich zwischen Qualität und Datenmenge entscheiden. In den meisten Fällen gilt die Regel: je besser die Tonqualität, desto größer die Datenmenge (und damit der benötigte Speicherplatz) – und umgekehrt. Eine hohe Tonqualität ist natürlich eine schöne Sache, doch eine große Datei lässt sich nicht so leicht und schnell übertragen und verbreiten. Darüber hinaus kann nicht jedes Codec auf jedem beliebigen Gerät verarbeitet und abgespielt werden. Einige Audioformate haben sich schlichtweg besser durchgesetzt als andere.

Einen direkten Einfluss auf die Qualität einer Audiodatei haben Samplerate und Bitrate. Grob gesagt gibt die Samplerate an, in wie viele einzelne „Schnappschüsse“ eine Audiodatei zerlegt wird. Die angegebene Einheit dafür ist Hertz (abgekürzt Hz) und gibt an, wie viele dieser Schnappschüsse pro Sekunde abgespeichert werden. Ist etwa bei einer klassischen CD eine Samplerate von 44.100 Hertz angegeben, besteht jede Sekunde Musik aus 44.100 einzelnen „Audioschnipseln“. Die Bitrate wiederum zeigt an, wie groß die verarbeitete Datenmenge ist. Beide Werte zusammen bestimmen im Wesentlichen die Qualität des Klangs.

Weiterhin solltest Du einen wichtigen Grundsatz berücksichtigen, der beim Umwandeln verschiedener Audioformate gilt: Jedes Komprimieren oder Konvertieren der Audioformate kann niemals die Qualität verbessern. Im besten Fall wird der Sound beibehalten; in den allermeisten Fällen wird die Qualität hingegen beim Umwandeln verschlechtert. Daher solltest Du diesen Schritt mit Bedacht wählen und nur so oft ausführen, wie nötig.

Verschiedene Audioformate im Überblick

Wie bereits erwähnt, gibt es zahlreiche Formate für die unterschiedlichsten Anforderungen. Einige davon sind sehr bekannt und haben sich in der Breite durchgesetzt, andere wiederum sind eher unbekannt und für spezielle Anwendungsgebiete entwickelt.

Bei MP3 handelt es sich um das wohl bekannteste Audioformat. Es wurde ursprünglich in Deutschland entwickelt und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Musik weltweit auf einfache und schnelle Weise geteilt werden konnte. Der Erfolg heutiger Streamingplattformen und anderer Anbieter von Audio-Produkten ist zu einem nicht geringen Teil dem MP3 Audio Format zuzuschreiben. Denn beim MP3 Audioformat wird beim Komprimieren all das weggelassen, was für das menschliche Ohr nicht bewusst wahrnehmbar ist. Dadurch entsteht ein sehr schlankes Dateiformat, welches sich leicht verbreiten lässt. Viele Anbieter von MP3 Dateien arbeiten inzwischen mit variablen Bitraten, die Du jeweils selbst aussuchen kannst. Das MP3 Format ist durch seine Verbreitung sehr vielseitig und Du kannst es mit den allermeisten Geräten abspielen. Besonders bei kleineren Bitraten gibt es jedoch einen deutlich hörbaren Verlust der Qualität. Außerdem schwören einige Musikgenießer darauf, dass auch die nicht bewusst hörbaren Bestandteile einer Audiodatei einen Einfluss auf die Qualität der Musik haben.

Das WAV Audioformat ist besonders bei der Audiobearbeitung beliebt. Denn bei diesem Dateiformat findet keine Komprimierung statt. Dadurch sind die entstehenden Dateien jedoch sehr groß und benötigen entsprechend viel Speicherplatz. Gleichzeitig lassen sich WAV Dateien besonders gut mit verschiedenen Bearbeitungsprogrammen für Audiodateien einlesen und bearbeiten.

FLAC steht für Free Losless Audio Codec. Das Format ist in der Lage, Audiodateien ohne Qualitätsverlust zu komprimieren. Damit lässt sich die Datei ohne große Probleme auf einen Bruchteil der ursprünglichen Größe verkleinern. Die Endgröße einer komprimierten FLAC Datei übertrifft zwar immer noch ein MP3 in Bezug auf Speicherplatz. Das Besondere an diesem Dateiformat ist jedoch, dass die komprimierten Daten noch im Dateicode vorhanden sind. Das bedeutet, eine FLAC Datei kann jederzeit wieder auf die ursprüngliche Größe hergestellt werden. Damit erhältst Du wieder die Originaldatei. Ferner steht das F in FLAC ja für „Free“ – das Dateiformat ist also lizenzfrei erhältlich, was ein weiterer großer Vorteil ist.

Das Format AAC steht für „Advanced Audio Controlling“ und wurde als Nachfolger des MP3 Formats entwickelt. Die Datenmenge ist gegenüber den MP3 Dateien noch mal etwas geringer, wobei trotzdem eine bestmögliche Qualität des Sounds beibehalten wird. Aktuell unterstützen zwar noch nicht viele Anbieter das AAC Format, doch es werden immer mehr. Gerade die hervorragende Kompression, welche eine gute Audioqualität mit geringem Speicherplatz kombiniert, spricht deutlich für sich.

Dieses Format ist kein reines Audio-Format an sich, sondern im eigentlichen Sinn handelt es sich dabei um ein Containerformat. Das bedeutet, dass in einer OGG Datei neben Audio-Dateien auch Text- oder Videodateien enthalten sein können. Besonders beliebt ist das Format im Bereich des Online-Streamings geworden.

Die Abkürzung steht für „Windows Media Audio“ und war ursprünglich als Konkurrent zum MP3 Format geplant. Allerdings konnte sich dieses Audioformat nie wirklich gegen den Platzhirsch durchsetzen. Die Funktionsweise ähnelt ebenfalls stark dem MP3 Format; die Audiodaten werden komprimiert, ohne dabei einen hörbaren Qualitätsverlust in Kauf zu nehmen. Heute kann dieses Dateiformat nur von wenigen Playern abgespielt werden.

Welche Audio-Formate werden von iTunes unterstützt?

Viele Nutzer verwalten ihre Musik inzwischen in eigens dafür entwickelten Verwaltungsprogrammen. Eines der bekanntesten Programme auf dem Markt ist iTunes von Apple. Damit kannst Du die Musik nicht nur speichern und abspielen, sondern auch konvertieren, auf Datenträger brennen oder neue Titel im hauseigenen Shop kaufen. Vielleicht fragst Du Dich, in welchem Dateiformat iTunes die Dateien abspeichert. Die Software von Apple unterstützt mehrere Audio-Formate, darunter MP3, AAC sowie WAV und noch einige weitere. Besitzt Du einen Windows-PC, kannst Du unter gewissen Voraussetzungen Deine WMA Dateien ebenfalls importieren; diese werden dann in das Format AAC umgewandelt.

Welche Audio-Formate spielt ein iPhone ab?

Wenn Du Besitzer eines iPhones von Apple bist, fragst Du Dich möglicherweise auch, welche Audio-Formate Dein Smartphone abspielen kann. Die unterstützten Dateien sind hier angelehnt an iTunes. Mit einem iPhone kannst Du also ebenfalls MP3, AAC sowie WAV Dateien abspielen. Außerdem kannst Du einzelne Dateien zwischen den unterschiedlichen Formaten umwandeln. Allerdings solltest Du dabei die oben genannte Regel berücksichtigen, dass bei jeder Umwandlung keine Verbesserung, sondern im besten Fall ein Gleichbleiben der Audioqualität möglich ist. Meistens hat das Umwandeln jedoch einen Verlust der Audioqualität zur Folge.

Fazit

Es gibt verschiedene Formate, in denen Musik gespeichert werden kann. Deswegen solltest Du schon im Vorfeld überlegen, wofür Du die Dateien verwenden möchtest. Einen kleinen Überblick über die wichtigsten Audioformate hat Dir dieser Beitrag gegeben. Wenn Du selbst Audioformate bearbeiten möchtest, solltest Du zu einem eher großen Audioformat greifen wie WAV oder FLAC. Diese lassen sich mit geeigneten Programmen hervorragend bearbeiten und ohne Qualitätsverluste wieder abspeichern. Zum reinen Anhören von Musik genügt aber oft das aktuell noch weitverbreitete MP3 oder das aufkommende Format AAC. Doch egal, ob FLAC, WAV oder AAC: Das wichtigste ist, dass Du die Musik so genießen kannst, dass sie Dir Spaß macht!