Meta Suchmaschinen

Eine Meta-Suchmaschine ist eine Suchmaschine, die sich in den Suchergebnissen anderer Suchmaschinen bedient, um möglichst vielfältige Suchergebnisse zur Verfügung zu stellen.

Eine Metasuchmaschine verfügt nicht über einen eigenen Index.

Sie leitet die Suchanfragen ihrer Nutzer an verschiedene andere Suchmaschinen weiter und sortiert die Ergebnisse, um sie innerhalb kurzer Zeit für die Nutzer zu bündeln.

Wo liegen die Vorteile einer Metasuchmaschine?

Meta-Suchmaschinen brauchen für den Suchvorgang in der Regel länger als Suchmaschinen mit kommerziellen Interessen. Dieser Nachteil gleicht sich aber aus. Die Recherche zu einem bestimmten Thema mit verschiedenen Suchmaschinen selber durchzuführen, kostet User deutlich mehr Zeit. Eine Metasuchmaschine fungiert als Suchassistent, der mehrere Suchmaschinen gleichzeitig abfragt. Durch diesen Service können Nutzer mit einer einzigen Suchanfrage die Ergebnisse unterschiedlicher Suchmaschinen finden, ohne aufwendig zu recherchieren. So erhält der Nutzer eine Ergebnisliste mit deutlich größerer Bandbreite.

Wieso sind Metasuchmaschinen neutraler als Google?

Branchenriesen wie Google oder Bing haben ein kommerzielles Interesse. Sie zeigen Nutzern Suchergebnisse an, die vordergründig eine gute »User Experience« erzeugen sollen. Die Nutzer sollen befriedigende Suchergebnisse erhalten, um Google weiterhin zu benutzen. Doch viele Unternehmen nutzen Google mit bezahlten Werbeeinblendungen für ihr Marketing. Google erhält bei jedem Klick auf bezahlte Werbeanzeigen eine Provision. Google hat also ein hohes Eigeninteresse daran, welche Suchergebnisse ganz oben in den Suchergebnissen erscheinen.

Zum Zweck dieses zielgruppenorientierten Marketings sammelt jede kommerzielle Suchmaschine nicht nur Daten über die indexierten Webseiten, sondern auch über die Nutzer. Metasuchmaschinen stehen in dem Ruf, keine Daten über das Suchverhalten der Nutzer zu speichern. Die angezeigten Suchergebnisse sind also unabhängiger und weniger von kommerziellen Interessen geprägt.

Kritik am Prinzip der Meta-Suchmaschinen

Auch Meta-Suchmaschinen sind auf die Suchergebnisse angewiesen, die andere Suchmaschinen bereitstellen. Wenn Google, Yahoo oder Bing Webseiten nicht indexiert haben, wird auch eine Metasuchmaschine die Seiten nicht als Suchergebnisse anzeigen, auch, wenn die Inhalte für die Suche relevant wären. Da Metasuchmaschinen aber nicht über einen eigenen Index verfügen und keine Daten sammeln, können sie nur auf die Daten zurückgreifen, die andere Anbieter ihnen bereitstellen.

Metasuchmaschinen sind also genauso abhängig vom Marktführer Google wie alle anderen Nutzer im Internet. Denn der Marktanteil von Google liegt in Deutschland bei über 90 %. Es ist daher wahrscheinlich, dass auch unabhängige Meta-Suchmaschinen zum großen Teil Suchergebnisse von Google ausspielen. Trotzdem lohnt es sich, für eine breit angelegte Recherche eine Metasuchmaschine zu benutzen. Da diese Dienste nicht erwarten, dass User sich einloggen oder ein Passwort eingeben, legen sie auch kein Nutzerprofil an und entscheiden nicht aufgrund des Kaufverhaltens, welche Suchergebnisse die größte Relevanz haben.

Kritik an herkömmlichen Suchmaschinen

Herkömmliche Suchmaschinen sind durch die Speicherung der Nutzerdaten und das Beobachten des Suchverhaltens in der Lage, eine Vorauswahl zu treffen. Verbraucher mit verschiedenen Endgeräten bekommen auch verschiedene Suchergebnisse angezeigt. Ebenso der Standort oder die zuvor besuchten Webseiten können das Suchergebnis beeinflussen. Diese Vorauswahl führt dazu, dass Nutzer gefilterte Vorschläge bekommen, die im Zweifelsfall sogar dazu führen, dass die Besitzer kostspieliger Smartphones Angebote mit höheren Preisen angezeigt bekommen. Auch Webseitenbetreiber, die beim Erstellen ihrer Inhalte großen Wert darauf legen, ihre Webseite für Google zu optimieren, erzielen ein besseres Ranking. Diese Suchmaschinenoptimierung bedeutet aber nicht automatisch, dass die Suchergebnisse für den Nutzer auch relevanter sind.

Worin besteht die Eigenleistung einer Metasuchmaschine?

Metasuchmaschinen bündeln nicht nur die Ergebnisse verschiedener Suchmaschinen in einer einzelnen Liste. Sie sortieren die einzelnen Ergebnisse auch nach eigenen Kriterien. Das Ranking der Suchergebnisse hat einen großen Einfluss darauf, welche Webseiten die meiste Aufmerksamkeit erhalten. Wenige Nutzer blättern durch mehrere Seiten mit Suchergebnissen. Durch die Metasuche verändert sich das Ranking. So finden User auf den vorderen Rängen oft andere Ergebnisse als bei Google und Co. Welche Ranking-Kriterien die einzelnen Metasuchmaschinen ansetzen, ist allerdings verschieden. So können die Suchergebnisse auch bei verschiedenen Metasuchmaschinen unterschiedlich ausfallen. Für eine fundierte Recherche zu bestimmten Suchbegriffen ist das sehr hilfreich, da die Ergebnisse dann nicht von den Branchenriesen vorsortiert sind.

Welche Metasuchmaschinen gibt es im Internet?

Nutzer haben im Internet verschiedene Möglichkeiten, mit einer Metasuchmaschine nach Schlüsselbegriffen zu suchen.

Die Seite MetaCrawler Deutschland bietet die Möglichkeit, mit einem Klick die Metasuche auf deutschsprachige Seiten zu begrenzen oder internationale Seiten zu berücksichtigen. Die Suche kann auch auf Kategorien wie News oder Auktionen begrenzt werden, in den Suchoptionen können Nutzer individuell einstellen, wie viele Suchergebnisse pro Seite angezeigt werden.

MetaGer ist die größte deutsche Metasuchmaschine und punktet mit so kurzer Ladezeit, dass User den Unterschied zu Google kaum bemerken. User können aus verschiedenen Kategorien wählen. Die Seite wird mit Ökostrom betrieben, ist also auch umweltverträglich. Der Schutz der Privatsphäre wird bei MetaGer garantiert.

Die Metasuchmaschine eTools.ch kommt zwar aus der Schweiz, richtet sich aber natürlich an alle deutschsprachigen Nutzer. Dieser Dienst greift auf fünfzehn verschiedene Suchmaschinen zu und bezieht auch Wikipedia mit ein. Laut Angabe des Portals dauert eine durchschnittliche Suche 1,28 Sekunden. In dieser knappen Zeitspanne kann kein User von Hand in fünfzehn verschiedene Suchmaschinen einen Suchbegriff eingeben.

Metasuchmaschinen mit Spezialisierung

Einige Meta-Suchmaschinen haben sich auf einzelne Themen spezialisiert, um eine bestimmte Zielgruppe anzusprechen. Der Anbieter ladenzeile.de durchsucht mit einer einzigen Suchanfrage tausende von Shops nach bestimmten Marken oder Produkten. Hotelglueck.de ist eine Hotelsuchmaschine, die einen direkten Preisvergleich ermöglicht. Die Suchergebnisse können nach Wunsch gefiltert werden und der Preisvergleich berücksichtigt Angebote aus über 100 Buchungsportalen. Andere Metasuchmaschinen sind auf Suchen nach Gebrauchtwagen, Jobangeboten oder Immobilien spezialisiert.

Sind Metasuchmaschinen neu?

Nein. Das Prinzip der Metasuche besteht bereits seit den Neunzigerjahren und ist damit so alt wie Google. Durch die weiter fortschreitende Kommerzialisierung der üblichen Suchmaschinen wird die Metasuche für viele User mehr zu einer interessanten Alternative, da die Suchergebnisse von den Webseiten, die in der Regel in ihrer Branche dominieren, abweichen. Auch der Datenschutz ist für viele Nutzer ein wichtiges Argument. Der Großteil der Metasuchmaschinen garantiert Anonymität und Sicherheit, da das Suchverhalten der User nicht gespeichert wird. Daten an Drittanbieter werden ebenfalls nicht übermittelt. Die Verwendung einer Meta-Suchmaschine kann also alternativ zu Google Suchergebnisse erzielen, die nicht an das Kaufverhalten der einzelnen User angepasst sind. Dadurch wird das Internet nicht nur sicherer, sondern auch demokratischer und weniger konsumorientiert.