Stockfotos – Wissenswertes über Stockfotografie, Bildagenturen und lizenzfreie Bilder
Stockfotos – was ist das?
Stockfotos sind ganz normale Fotos, die aber – im Gegensatz zur Auftragsfotografie – auf Vorrat („to have in stock, auf Lager haben) produziert werden.
In der Regel werden diese Fotos von Stockfotografen bei Bildagenturen wie Shutterstock eingereicht.
Dort werden sie als Stock-Fotos verkauft und der Kunde kann aus Millionen von Bildern das passende Motiv auswählen. Die Fotos werden für Blogs, Magazine, Zeitschriften, ebenso für Plakate und Werbeprospekte genutzt. Stockfotos gehören zum Bereich der Fotografie, genauer zur Stockfotografie. Die Fotos werden auf „Vorrat“ produziert und werden zumeist über Bildagenturen vertrieben. Als Stockfotograf kannst Du Dir ein Nebeneinkommen aufbauen; als Käufer von Stock-Fotos günstige Bilder für Blogs, Magazine, Bücher & Co. kaufen.
Da die Fotos nicht als Print verkauft, sondern digitale Lizenzen für das Nutzungsrecht vergeben werden, können Stockfotografen die Nutzungsrechte mehrfach verkaufen.
Arten, wie Stockfotografien verkauft werden:
- als lizenzfreies Bild („RF“, „royalty free“) oder
- als lizenzpflichtiges Bild („RM“, „rights managed“)
Die Lizenzart legt der Fotograf fest, der die Stockfotos bei der Bildagentur hochlädt.
Meist darf ein lizenzfreies Bild vom Käufer unbegrenzt genutzt werden, wobei die Nutzung von den Regeln im Lizenzvertrag abhängt. Diese Regeln können sich je nach Bildagentur unterscheiden. Bei lizenzpflichtigen Aufnahmen richtet sich der Preis nach der Nutzungsart, der Auflage u.Ä. Manchmal gibt es überdies Einschränkungen hinsichtlich des Zeitraums, in dem der Käufer die Fotos nutzen darf.
Unabhängig davon, ob man lizenzfreie oder lizenzpflichtige Bilder sucht, sollte man sich immer genau über die mögliche Nutzung informieren. Bei den bekannten Bildagenturen wie Adobe Stock (früher Fotolia), Shutterstock, iStock, Alamy und weiteren kommerziellen Unternehmen, ist das im Nutzungsvertrag genau geregelt.
Es macht zum Beispiel einen entscheidenden Unterschied, ob Du ein Bild kommerziell oder redaktionell nutzt. Redaktionelle Bilder sind für einige Verwendungszwecke nicht freigegeben. Du kannst sie beispielsweise nicht auf Deiner privaten Webseite veröffentlichen. Außerdem solltest Du neben der Nutzung immer auf das Urheberrecht achten.
Bei manchen Bildagenturen ist festgelegt, dass Du den Namen des Fotografen, also den Urheber des Fotos, nennen musst. Wo das geschieht, ob direkt in der Nähe des Bildes oder an einer anderen Stelle, erfährst Du in den Lizenzbedingungen von Shutterstock, iStock, Adobe Stock und den weiteren Agenturen.
Wichtiger Hinweis: Nutzt Du Fotos aus kostenlosen Bilddatenbanken oder lädst Du kostenlose Grafiken, Videos und Ähnliches von kostenlosen Plattformen, kann das unter Umständen teuer werden. Nicht alle Fotos, Grafiken etc. sind vom eigentlichen Urheber dort hochgeladen worden. Nutzt Du also eine Grafik auf Deiner Webseite, die von einer kostenlosen Bilddatenbank stammt, und der Urheber hat diese nicht dort freigegeben, kann Dir eine Abmahnung und eine Nachlizenzierung drohen. Diese Kosten sind erheblich höher als ein kostenpflichtiges Foto von einer kommerziellen Bildagentur.
Vorsicht ist geboten, wenn Stock-Fotos für Social-Media Plattformen genutzt werden sollen. Manchmal werden solche Fotos im Rahmen von SEO- oder Marketing-Maßnahmen benötigt. Hier kommt es auf die AGB der Social-Media-Kanäle an und auf die entsprechenden AGB der Bildagenturen. Willst Du ein Bild bspw. von Shutterstock herunterladen und für Deine Social-Media-Kampagne nutzen, lies Dir vorher genau die Bedingungen für die Nutzung durch.
Welche Vorteile haben Stockfotos?
Vor allem für private Webseiten, aber auch für Unternehmen haben Stock-Fotos einige Vorteile. Statt einen Fotografen zu beauftragen, werden die Bilddatenbanken durchsucht, um schnell und unkompliziert die passenden Fotos zu finden.
Wer genau weiß, welches Bild er sucht, kann mit relevanten Schlagworten in Sekundenschnelle die Bilddatenbanken in den entsprechenden Kategorien durchsuchen und die gewünschten Bilder herunterladen. Kunden, die viele Bilder im Monat benötigen, schließen dafür meist ein Abo bei einer Bildagentur wie Shutterstock, iStock oder Adobe Stock ab – das ist kostengünstiger.
Welche Stockfotos werden gesucht?
Welche Stockfotos gesucht werden, hängt immer vom Einsatzzweck, der Nutzung und natürlich vom Budget ab. Bei einigen Bildagenturen gibt es deshalb günstige Fotos zu kaufen, ebenso hochwertige Bilder, die weit weniger verbreitet sind und sich deshalb für spezielle Kampagnen eignen.
Stock-Fotos, Videos, Vektorgrafiken und Clip-Arts werden auf den verschiedensten Stockfotografie-Portalen angeboten. Neben den klassischen Stock-Fotos sind Illustrationen, Diagramme und Screenshots erhältlich.
Da visuelle Informationen einen wichtigen Teil der digitalen Welt ausmachen, haben Stock-Fotos eine große Bedeutung für das Online-Marketing. So wird das Bildmaterial zu einem wichtigen Teil von Marketingkampagnen.
Screenshots Images beispielsweise sind eine hervorragende Option für „How To“ Anleitungen, denn durch sie wird Text verständlicher. Nutzt Du Texte in Kombination mit Illustrationen, verstehen Menschen Erklärungen besser. Auch Grafiken und Diagramme bieten eine sehr gute Möglichkeit, bereitgestellte Informationen auf Webseiten leicht zu verstehen.
Für Online-Shops sind Produktfotos unverzichtbar. Wer nicht das Budget für einen professionellen Fotografen hat, findet bei Bildagenturen passende Bilder. Neben den bekannten Top-Agenturen wie Adobe Stock, Alamy, iStock, Getty Images und Shutterstock gibt es spezialisierte Agenturen wie beispielsweise Stockfood (Lebensmittel), Artur Images (Architektur) oder Okapia (wissenschaftliche Bildagentur. Da die Stock-Fotos in Kategorien eingeordnet und nach Schlagworten sortiert sind, lässt sich das gesuchte Bild in kurzer Zeit finden.
Wie viel verdient man mit Stockfotos?
In den letzten Jahren ist der Markt härter geworden. Viele Hobbyfotografen laden ihre Fotos bei Bildagenturen wie Adobe Stock oder iStock hoch und der Bildbestand in den einzelnen Kategorien wächst unaufhörlich. Dennoch ist die Stockfotografie immer noch ein lohnender Bereich der Fotografie für professionelle Fotografen. Allerdings braucht es dazu ein hervorragendes Portfolio, das über viele Jahre hinweg stetig weiterentwickelt wird. „Auf die Schnelle“ viel Geld mit Stockfotos verdienen, funktioniert nicht (mehr).
Ein wesentlicher Unterschied beim Preisniveau liegt bei Mikrostock- und Makrostock-Fotoagenturen. Mikrostock-Agenturen sind beispielsweise für Hobbyfotografen interessant, während Makrostock-Agenturen für professionelle Fotografen ein zweites Standbein bedeuten können. Makrostock bietet eher anspruchsvolleres Bildmaterial und darüber hinaus häufig Stockfotos von speziellen Themen. Zu den bekannten Macrostock-Agenturen gehören beispielsweise Getty Images, Mauritius Images und Westend61.
Um ein (Neben)einkommen mit Stock-Fotos aufzubauen, solltest Du viele Fotos bei Bildagenturen hochladen. Gerade bei Microstock-Agenturen bekommt man oft nur kleine Cent-Beiträge pro Download, sodass mehr Fotos die Chance auf höheren Verdienst bedeuten. Deckst Du verschiedene Themenkomplexe, wie Reisen, Food, Familie etc. ab, erhöhst Du Deine Verdienstchancen.
Welche Stockfotos verkaufen sich am besten?
Wenn Du selbst mit Stockfotografie Geld verdienen möchtest, solltest Du wissen, welche Motive sich gut verkaufen. Zwar sollte auch die Qualität der Fotos stimmen, doch ebenso wichtig sind Inhalte, Nutzbarkeit und „Botschaften“ der Bilder. Sollten Du noch neu auf dem Gebiet der Stockfotografie sein, ist es hilfreich, in den Blogs der Bildagenturen wie Shutterstock und Adobe Stock zu stöbern. Hier findest Du die beliebtesten Motive für Stockfotos und bekommst neue Ideen, die Du für Deine eigenen Bilder umsetzen kannst.
Einige Agenturen bieten zusätzliche Funktionen wie „Aktuelle Bestseller“ an, die Dir einen guten Überblick über gefragte Motive geben. Hier siehst Du Bestseller, Trends und den „Anbieter des Monats“ bzw. „Anbieter der Woche“, der aufgrund von Verkaufszahlen ermittelt wird.
Zu den meist verkauften Stockfoto-Motiven gehören Landschaftsaufnahmen, die eine Geschichte erzählen. Auch Aufnahmen von modernen Arbeitsplätzen, Home-Office und Coworking Spaces sind gefragt. Ein Dauerbrenner sind Fotos mit Menschen. Das können ungestellte Momentaufnahmen von der Familie und von Freunden sein (Denke hier unbedingt an das Model Release!) oder emotionale Bilder.
Fotografierst Du gerne Food, bist Du als Stockfotograf gefragt. Food-Fotos werden immer gesucht und in Zeitschriften, Magazinen und Online-Ratgebern abgebildet. Hier solltest Du die Food-Trends aufmerksam verfolgen, um gefragte Motive zu produzieren. Wechsle darüber hinaus immer mal die Perspektive und schaue Dir an, welcher Bildaufbau bei Food-Fotos gerade gefragt ist.
Auch die Wohnsituation älterer Menschen, ausdrucksstarke Porträtaufnahmen und Luftaufnahmen sind als Stockfoto-Motiv begehrt. Fotografierst Du gerne Wohnräume oder Gebäude, können daraus fantastische Stockfotos für Shutterstock, iStock etc. entstehen. Hier solltest Du jedoch an das Urheberrecht denken – das ist von Land zu Land verschieden – und immer sicherstellen, dass Du eine unterschriebene Eigentumsfreigabe (Property Release) hast.
Was kosten Stockfotos?
Stock-Fotos haben keinen Einheitspreis. Je nach Bildagentur variieren die Preise, dazu kommen noch verschiedene Abo-Modelle. Einzelbilder sind meist teurer als Bilderpakete. Wenn Du nur ab und zu ein Bild brauchst, lohnt sich ein On-Demand-Paket oder Du schließt ein Abo über z. B. 10 Bilder pro Monat ab. Hast Du einen kontinuierlichen Bedarf an Fotos, sind Abonnements eine gute Wahl, denn hier profitierst Du von höheren Preisrabatten.
Bei Macrostock-Agenturen bekommst Du ebenso wie bei den Microstock-Agenturen lizenzfreie Bilder, Videos und redaktionelles Bildmaterial. Kleine Bilder und Videos mit niedriger Auflösung sind günstiger als große Bilder und HD Videos. Als Paketpreis sind Stock-Fotos und Videos im Preis niedriger.
Bei den Kosten für Stockfotos fließen auch die Lizenzmodelle ein. So gibt es neben Standardlizenzen Teamlizenzen und weitere Modelle. Benötigst Du eine exklusive Nutzung eines Stockfotos, ist das bei Bildagenturen möglich, allerdings zahlst Du dafür einen höheren Preis. Bei Stock-Fotos, die als Rights-Managed Bilder lizenziert sind, berechnet sich der Preis in der Regel nach der Größe, der Verwendungsart, der Dauer und Verbreitung.
Fazit:
Stockfotos sind eine gute und kostengünstige Möglichkeit, Online-Texte ansprechender und interessanter zu gestalten. Für SEO- und Marketing-Maßnahmen sind Bilder, Videos und Grafiken unverzichtbar. Wer sich ein Nebeneinkommen aufbauen möchte, kann sich mit professionellen Fotos bei Bildagenturen bewerben und seine Bilder dort verkaufen.